Ihr habt manchmal Lust auf einen eigenen Kuchen? Backen mit glutenfreiem Mehl ist gar nicht so schwer. Unbefangen und mit Spaß an die Sache ran, ein paar Grundlagen beachten und die richtigen Zutaten vorhalten sind die wichtigsten Voraussetzungen. Aber welche Grundlagen sind das? Wir haben Sabine und Elena in der Backstube besucht und nachgefragt.
Für die beiden fängt es schon beim Einkauf an. Und da beim Kleingedruckten. So sind beispielsweise Haferflocken nur dann glutenfrei, wenn es ausdrücklich auf der Packung steht. Auch in Weizenstärke ist häufig noch Gluten enthalten. Andere übliche Verdächtige sind Mohn, Schokolade oder Malzextrakte. Man spricht hier von versteckten glutenhaltigen Inhaltsstoffen. Also lest bitte immer die Kennzeichnungen auf der Verpackung. 100 % glutenfrei ist etwas teurer, aber bei einer Zöliakie unumgänglich.
Glutenfreies Mehl und weitere Zutaten
Als Mehle eignen sich unter anderem Mais-, Reis-, Mandel- oder Buchweizenmehle. Sie bringen unterschiedliche Bindeeigenschaften mit und lassen sich für viele abwechslungsreiche Rezepte verwenden. Wenn ihr mit eurer glutenfreien Bäckerei noch am Anfang steht, kann euch ein spezielles Mehlmix das Backen erleichtern. Wir nehmen bei Pralissimo das von der Hammermühle in der Pfalz, aber es gibt auch andere Hersteller. Einfach mal verschiedene ausprobieren.
Beim Backen könnt ihr als Grundlage durchaus Rezepte für Weizenmehl verwenden, müsst dann aber die Mengenverhältnisse anpassen: Milch, Butter und Eier – gerne von allem ein wenig mehr, damit der Teig schön saftig und fluffig wird. Wie viel mehr hängt dabei vom jeweiligen Rezept ab und variiert von Kuchen zu Kuchen. Am besten ihr tastet euch da langsam heran.
Bindemittel wie Flohsamenschalen, Guarkernmehl oder Xanthan helfen ebenfalls und sorgen dafür, dass das fertige Produkt nicht auseinanderfällt und frisch bleibt.
Als Triebmittel kommen Backpulver, Natron oder Hefe grundsätzlich in Frage. Beim Kauf von Backpulver aber bitte unbedingt auf den Zusatz „glutenfrei“ auf der Verpackung achten.
Rühren beim glutenfreien Backen
Dann geht’s ans Verarbeiten: Rührt den Teig nicht zu lange, sonst wird er glasig und zäh. Am besten geht das mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine. Aber keine Angst – ihr bekommt schnell das Gefühl für glutenfreie Teige.
Im Vergleich zum glutenhaltigen Backen solltet ihr Backdauer und Temperatur etwas verringern. Eine genaue Angabe ist schwer zu treffen. Probiert es mit zehn Minuten kürzer oder 20 Grad weniger als beim Glutenrezept. Zur Not hilft die Stäbchenprobe: Einfach mit einem Holzstäbchen in den Kuchen stechen. Kleben beim Herausziehen noch Teigreste daran, heißt es zurück in den Ofen.
Auch wichtig: Nach dem Backen alle Geräte und Bestecke gründlich reinigen, Backformen wenn möglich in der Spülmaschine. Den Backofen selbst feucht auswischen. Ein weiterer Tipp, der euch dabei hilft, eine Kontamination im Backofen zu vermeiden: Verzichtet beim Backen auf die Umluft!
Am Ende steht auf jeden Fall als Belohnung für die Mühen ein lecker duftender Kuchen auf dem Tisch. Guten Appetit.