Beim glutenfreien Backen braucht es manchmal einfach einen besonderen Kniff. Zum Beispiel fürs Zubereiten von glutenfreien Streuseln oder Verzierungen mit Mürbeteig. Sabine und Elena geben euch Tipps, wie beides gelingt!
Vor einigen Wochen haben wir euch hier im Blog einige Basistipps fürs glutenfreie Backen gegeben. Viele haben uns daraufhin ihre Fragen geschickt, auf die wir in weiteren Beiträgen gerne eingehen werden. Anfangen werden wir heute mit ein zwei echten Herausforderungen für alle Hobbybäcker.
Glutenfreie Streusel – geht das überhaupt?
Glutenfreie Streusel zu zaubern gilt allgemein als Kunststück und Backbegeisterte tauschen oft ihre Erfahrungen aus. Aber keine Angst, es ist gar nicht so schwer. Für Butterstreusel braucht ihr vier Zutaten: 140 g Butter, 140 g Zucker, 200 g glutenfreies Mehl und eine Prise Salz. Ein Bindemittel wie Xanthan ist nicht nötig. Dann kommt es vor allem auf eure Geschwindigkeit an: ihr müsst die Zutaten sehr schnell zu einem Teig kneten und diesen danach etwa 15 bis 20 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit er rieselfähig wird. Danach formst ihr Streusel und achtet darauf, dass der Kuchen nach dem Bestreuseln sofort in den Ofen kommt.
Je nachdem wie saftig oder wie groß ihr die Streusel wollt, könnt ihr die Mengenverhältnisse auch ändern. Aber Vorsicht: bei zu viel Zucker werden die Streusel später hart, bei zu viel Mehl können sie bröselig werden, und bei zu viel Butter zerlaufen sie gerne beim Backen. Also habt ein wenig Geduld und probiert einfach etwas aus.
Auch bei Backtemperatur und Backdauer könnt ihr je nach eurem Geschmack ein wenig variieren. 160-170° Ober- und Unterhitze ist sicherlich ein guter Einstieg fürs erste Mal, aber danach könnt ihr euch langsam in die gewünschte Richtung vortasten.
Verzierungen mit Mürbeteig
Sabines Haselnuss-Makronentarte besteht aus Buttermürbeteig, frisch gerösteten Haselnüssen und Himbeermarmelade. Einfach und lecker, wäre da nicht das Problem mit der Verzierung aus Mürbeteig, der beim Verarbeiten schnell auseinanderbricht. Aber warum eigentlich und was kann man tun?
Ohne Gluten ist ein Mürbeteig nicht mehr so dehnfähig und reißt daher schneller. Ihr könnt das vermeiden, indem ihr Xanthan beigebt und ihn länger kühlt als einen klassischen Teig. Am besten ihr bereitet ihn schon am Vortag zu und stellt ihn dann über Nacht in den Kühlschrank. So kann sich der enthaltene Zucker besser lösen, der Teig wird elastischer und lässt sich leichter verarbeiten. Ihr könnt ihn dann dünn ausrollen und in Streifen schneiden. Die Streifen solltet ihr am besten nochmals etwa 20 Minuten kühlen. Dann haben sie genau die richtige Konsistenz und lassen sich gut auf der Tarte drapieren, ohne auseinanderzubrechen.
An der Stelle noch ein kleiner Extratipp: Mürbeteig lässt auch gut einfrieren. Ihr könnt einfach eine größere Menge herstellen und portionsweise tiefkühlen.
Und noch ein Hinweis zum Schluss: gerade wenn bei euch im Haushalt auch glutenhaltige Lebensmittel zubereitet und verzehrt werden, müsst ihr ganz besonderes auf Hygiene achten. Sämtliche Arbeitsflächen, Gefäße und Hilfsmittel müssen völlig frei von glutenhaltigen Rückständen sein. Also vor der Verarbeitung lieber alles nochmals gründlich abwaschen.